Aziende

Mut haben in unsicheren Zeiten

9 Giugno 2022

Wieso es gerade in unsicheren Zeiten Mut braucht, um nach vorne zu blicken und zu investieren, erklärt uns der CEO der Alpewa, Andreas Koler, in diesem Beitrag.

1946 hat Luis Niederfrininger in Bozen sein Unternehmen gegründet. Heute wird Alpewa bereits in dritter Generation geführt. Vor kurzem hat man sich entschieden, das Familienunternehmen zu erweitern. Wieso man gerade in so unsicheren Zeiten den Mut dazu haben sollte, erklärt uns Andreas Koler, CEO des Unternehmens.

Herr Koler, die Zeiten sind mehr als bewegt, zu planen ist schwierig. Dennoch haben Sie entschieden, Ihr Unternehmen in so unsicheren Zeiten zu erweitern. Wieso?

Andreas Koler, CEO der Alpewa, ist überzeugt davon, dass Investitionen in die Zukunft gerade in schwierigen Zeiten notwendig sind.

Die Lagerhalle neben unserem Sitz in der Negrellistraße in der Bozner Industriezone stand zum Verkauf. Wir haben nicht lange gezögert, denn die Erweiterung unseres Lagers, unserer Produktionshalle und der dazugehörigen Büroflächen sehen wir als wertvolle Investition für die Zukunft.

Was ist noch geplant?

Wir werden zudem auch den Maschinenfuhrpark erweitern, um unseren gesamten Arbeitsprozess zu optimieren und noch flexibler auf Kundenwünsche eingehen zu können. Von 2 Spaltanlagen werden wir auf 3 aufrüsten, um schneller arbeiten zu können.

Im Zuge der Erweiterung werden wir bis Ende des Jahres auch ein digitales Lagerwirtschaftssystem einführen. Investitionen in die Digitalisierung sind für uns absolut notwendig, um weiterhin ganz vorne mitzuspielen. Die gesamte Erweiterung soll dann Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Einverstanden, Investitionen sind notwendig, aber das Umfeld ist so unsicher wie nie. Corona, explodierende Preise, Krieg, warum ist jetzt trotzdem der richtige Zeitpunkt?

Die schwierigen Monate der Corona Pandemie haben ganz deutlich gezeigt, dass Unternehmen, die sich nicht weiterentwickeln und sich ständig dem Markt und den Kundenbedürfnissen anpassen, schnell auf der Strecke bleiben. Die Entscheidung ist mit Planung und einem Blick für das große Ganze verbunden.

Wie sehen Sie grundsätzlich die Entwicklung in den kommenden Monaten für Ihr Unternehmen?

Die aktuellen Herausforderungen in der Baubrache zwingen uns dazu, Prozesse zu überdenken und anzupassen, und dies ist ja nicht falsch. Wir sehen die Weiterentwicklung auch in den kommenden Monaten als sehr positiv.

Wo liegen die größten Herausforderungen?

Die wohl größte Herausforderung für die Baubrache ist sich mit der Rohstoffknappheit und den Lieferengpässen auseinanderzusetzen. Die Preise auf Rekordniveau, die geringe Verfügbarkeit von Material erschwert es, Prozesse lang, und auch kurzfristig, zu planen und umzusetzen. Aber nicht nur an Rohstoffen mangelt es, besonders der Dauertrend des Fachkräfte- und Personalmangels entwickelt sich immer mehr zu einer Herausforderung. Da muss man als Unternehmen absolut attraktiv sein, um die besten Mitarbeiter für sich gewinnen zu können.

Über die Rohstoffpreise haben wir mit Andreas Koler bereits zu Beginn der Krise im April 2021 gesprochen: https://www.industryisin.bz.it/steigende-rohstoffpreise/