Aziende

Alkohol gegen Coronavirus

3 Aprile 2020

Ab dieser Woche wird in den Roner Brennereien in Tramin erstmals Handdesinfektionsmittel produziert. Auftraggeber ist der Südtiroler Sanitätsbetrieb der aufgrund der exponentiell angestiegenen Nachfrage nach alternativen lokalen Lieferanten gesucht hatte.

Die Familie Roner hat sich seit nunmehr drei Generationen der Herstellung von Fruchtdestillaten, Grappas und Likören höchster Qualität verschrieben. Sie repräsentiert heute die meist prämierte Brennerei Italiens. In Tramin wurde aber ab dieser Woche die Produktion umgestellt. Statt Destillate und Grappa wird momentan Desinfektionsmittel (mit Alkohol) abgefüllt. Das Handdesinfektionsmittel wird hauptsächlich in Dispenser im Krankenhaus und in den Seniorenwohnheimen eingesetzt werden.

Die Stahltanks im Gärkeller der Brennerei Roner

Die Idee für diese lokale Zusammenarbeit kommt vom Versuchszentrum Laimburg, das die Produktion wissenschaftlich-technisch begleitet. Der Produktionsprozess folgt den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation WHO für die lokale Produktion von Handdesinfektionsmitteln. Das Produkt besteht aus 80%-igem Ethylalkohol mit einigen anderen Beigaben. Der Produktionsprozess benötigt etwa 3 Tage. Die aktuell benötigten Mengen des Produktes übersteigen die Möglichkeiten der Krankenhausapotheken, die nicht darauf ausgerichtet sind, so große Mengen an Flüssigkeit zuzubereiten, sehr wohl schafft dies aber die Brennerei Roner.

Karin Roner, Geschäftsführerin der Roner Brennereien

“Die knapper werdenden Vorräte auf dem Markt zwingen uns dazu neue Lieferanten zu finden, im Idealfall auf lokaler Ebene, um unseren Dienst an der Bevölkerung in dieser Krisenzeit garantieren zu können und mit der Familie Roner haben wir hier einen zuverlässigen Partner gefunden” so die Chefapothekerin des Bezirks Meran im Südtiroler Sanitätsbetrieb Barbara Battistini.

Karin Roner, Geschäftsführerin der Roner Brennereien bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen: “Unser besonderer Dank geht an den Direktor Stefano Girardello und an Liviana Faoro von der landesübergreifenden Zolldirektion, die in kurzer Zeit die rechtlichen Voraussetzungen für dieses Projekt geschaffen haben. Für uns ist es eine Möglichkeit weiter produktiv zu bleiben und in diesen Zeiten des Coronavirus einen sinnvollen Beitrag zu leisten”.