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Neues Sportstadion im Olympiapark München – mit einer Fassade aus Südtirol

24 Gennaio 2025

Der SAP Garden im Münchner Olympiapark ist mit seiner silber glänzenden Fassade gut zu sehen - eine Fassade, für die das Südtiroler Unternehmen Frener & Reifer verantwortlich ist.

Wenn man in München auf dem Mittleren Ring am Olympiapark vorbeifährt, bemerkt man sie sofort: die silbern glänzende Fassade, die sich seit kurzem elegant wie eine Welle um den ovalen Glaskörper des SAP Garden schwingt. Die gebogenen bis zu 18 m hohe Aluminium-Lisenen ziehen den Blick der vorbeifahrenden Autofahrer auf sich.

Mit dem SAP Garden hat Red Bull, 52 Jahre nach den Olympischen Spielen von 1972, eine Sport-Arena von internationalem Format geschaffen. Die Halle bietet Platz für 11.500 Zuschauer und ist die neue Heimstätte des Eishockeyclubs EHC Red Bull München. Gleichzeitig wird die Arena auch zum neuen Zuhause der Basketballer des FC Bayern München. In der Fassade dieses architektonisch eindrucksvollen Gebäudes steckt technisches und handwerkliches Know-How aus Südtirol: die Planung, Fertigung und Montage übernahm der Fassadenspezialist Frener & Reifer aus Brixen.

Ein neues Wahrzeichen für München

Entworfen wurde der SAP Garden vom renommierten dänischen Architekturbüro 3XN, das für seine dynamischen und ikonischen Designs bekannt ist. Die Zusammenarbeit mit Frener & Reifer ist dabei kein Novum: Bereits 2016 hatten die Spezialisten aus Brixen gemeinsam mit den Kopenhagener Architekten die anspruchsvolle Gebäudehülle des neuen Hauptsitzes des olympischen Komitees IOC in Lausanne realisiert. Auch beim SAP Garden überzeugte das Unternehmen mit seiner Expertise und erhielt den Zuschlag für das anspruchsvolle Projekt. Der Auftrag umfasste das Engineering, die Fertigung und die Montage der Gebäudehülle inklusive der gesamten dafür erforderlichen Logistik: Eine 5000 m2 große thermische Glas-Elementfassade sowie ein vorgehängter umlaufender Vorhang aus vertikalen Metall-Lisenen, deren unteres Ende in einem Bogen in die Horizontale übergeht.

Kreatives Engineering trifft auf besonderes Können

Die vertikalen Lisenen erinnern an überdimensionale Eishockeyschläger und beeindrucken nicht nur durch ihre Dimension – jeweils bis zu 18 Meter Länge und ein Gewicht von bis zu einer Tonne –, sondern auch durch die dynamische Optik, die durch variierende Größen jedes Elements entsteht. Keine Lisene ist wie die andere, was dem Bauwerk eine einzigartige Bewegung und Lebendigkeit verleiht.

Die Umsetzung einer derart komplexen Architektur erfordert nicht nur ein hohes Maß an kreativem Engineering, sondern auch meisterhaftes handwerkliches Können. „Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung mit Stahl-Sonderkonstruktionen, aber die Verarbeitung und Verformung der 4 mm dicken Aluminiumbleche war auch für uns Neuland“, erklärt Thomas Priller, Produktionsleiter bei Frener & Reifer. Insgesamt summierten sich die Schweißnähte der Lisenen auf beeindruckende fünf Kilometer, ergänzt durch weitere drei Kilometer Schweißnähte für die Konsolen. Auch bei der Glasfassade mangelt es nicht an Komplexität: Von den 700 gefertigten Elementen, waren nur 156 identisch, während der Großteil individuelle Varianten mit unterschiedlichen Öffnungen, Glastypen oder Lochblechen darstellte.

Ein erfolgreiches Teamprojekt trotz widriger Umstände

 

Die gelungene Verwirklichung des Projektes ist der tollen Teamarbeit zu verdanken.

„Dass wir die hochkomplexe Gebäudehülle trotz Herausforderungen wie Lieferengpässen während der Pandemie und Verzögerungen durch den Ukrainekrieg pünktlich und im Kostenrahmen fertigstellen konnten, verdanken wir der professionellen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Bauherrn, Architekten und Fachplanern“, erklärt Michael Fischnaller, Head of Facade Development bei Frener & Reifer.

Das Endergebnis hat in der Realität eingelöst, was die Architekten 3XN im Jahr 2019 in ihren Wettbewerbsrenderings visualisiert hatten: „Wie schon beim IOC Hauptquartier in Lausanne, war die Zusammenarbeit mit Frener & Reifer am SAP Garden sehr positiv und bereichernd“, so Olaf Skov Kunert, Senior Associate bei den weltberühmten 3XN Architects aus Dänemark. „Wir haben im Laufe der Planung die Fassade in einem intensiven Prozess, zusammen gelöst. Dadurch wurde die Fassade fast genauso wie man es sich erträumt hatte – nur eben besser!“