Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Modewort
Bei der Zingerle AG aus Natz/Schabs ist man überzeugt, dass soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit nicht einfach eine Modeerscheinung sind. Deshalb setzt das Unternehmen auch sehr konkrete Zeichen und Schritte.
Vor wenigen Wochen fand bei Zingerle in Natz/Schabs zum fünften Mal die Wohltätigkeitsveranstaltung „Kultur in der Fabrik“ statt. Dort, wo normalerweise Faltzelte produziert werden, stehen einen Abend lang die Kultur und der gute Zweck im Mittelpunkt. Wir haben mit Firmeninhaber Georg Zingerle über sein soziales Engagement und das Thema Nachhaltigkeit gesprochen.
Bereits zum fünften Mal haben Sie diese Wohltätigkeitsveranstaltung organisiert. Was hat Sie dazu bewogen?
„Ich bin überzeugt davon, dass ein Unternehmen, dem es gut geht, schauen muss, wo man Gutes tun kann. Ich habe deshalb überlegt, wie wir Menschen unterstützen können, denen es nicht so gut geht. Und da habe ich mich für diesen kulturellen Abend, zu dem wir unsere Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und deren Familien einladen, entschieden. Wir übernehmen die Kosten für die Interpreten, die Verköstigung der Gäste und stellen die Location zur Verfügung. Die Besucher bezahlen keinen Eintritt, sondern geben eine freiwillige Spende. Ein angenehmer Abend regt dazu an, großzügig zu sein. Ich muss dazu sagen, dass alle Mitwirkenden einen Beitrag leisten: so haben auch heuer wieder die Interpreten – der Kirchenchor St. Martin in Thurn und Ziehharmonikaspieler Armin Dasser – ihre Gage gespendet. Der Caterer – das Hotel Pacher aus Neustift– verrechnete nur den Selbstkostenpreis. Da kommt dann schon einiges zusammen. Möglich ist das aber nur, weil alle unsere Mitarbeiter voll dahinterstehen und das Projekt mittragen.“
An wen geht das Geld?
„Die 4.000 Euro, die wir heuer einnehmen konnten, gehen an Pater Mansuetus Tus, ein Steyler Missionar indonesischer Herkunft, der es sich zum Ziel gesetzt hat, in seiner Heimatgemeinde auf der indonesischen Insel Flores einen Kindergarten zu errichten. Mir ist es wichtig, dass das Geld 1:1 weitergeleitet wird. Mit diesem Geld kann der Kindergarten nun fertiggestellt werden und im August übergeben werden.“
Soziale Verantwortung trägt man als Unternehmer natürlich auch für die eigenen Mitarbeiter. Gibt es auch hier besondere Projekte?
„Ja, das Projekt „Mastertent Wellbeing“. 2018 habe ich bei der Weihnachtsfeier angekündigt, dass wir 2019 dieses Projekt angehen werden. Dazu haben wir eine Arbeitsgruppe in der Firma gegründet, die sich mit dem Wohlbefinden der Mitarbeiter, der Familienfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung auseinandersetzt. Bei der heurigen Weihnachtsfeier werden wir die Ergebnisse präsentieren.“
Können Sie uns vielleicht schon etwas verraten?
„Ein erster Schritt wird die räumliche Umgestaltung sein. Es wird mehr Platz für den internen Austausch geben, die Getränkeautomaten werden verschwinden, dafür gibt es Wasser in Karaffen und Kaffee besserer Qualität. Wichtig ist mir, dass die Mitarbeiter entscheiden, nicht der Chef. Endziel des „Mastertent Wellbeing“ Projekts ist es, alle Mitarbeiter dazu zu animieren, gezielt soziale Verantwortung zu übernehmen.“
Stichwort Nachhaltigkeit: Einfach ein Modewort oder steckt da wirklich mehr dahinter?
„Ich denke, oder hoffe, dass es sich nicht nur um eine Modeerscheinung handelt. Wir haben zum Beispiel eine Tochterfirma in Siebenbürgen in Rumänien, die sich nun jährlich bei einem Aufforstungsprogramm vor Ort beteiligt. Für die Herstellung unserer Bierzeltgarnituren brauchen wir Holz, da wollen wir einen Beitrag leisten, dass die Wälder wieder wachsen. Unsere Mitarbeiter werden dafür auch selbst in den Wald gehen und Bäume pflanzen.“