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Mehr als gut

24 Marzo 2022

„Mehr als gut“: mit dem in 2021 durchgeführten Relaunch geht der Waffelhersteller Loacker das Thema Nachhaltigkeit strukturiert an. Damit verbunden sind Chancen und Risiken für das Unternehmensbild.

Loacker Waffeln sind weltweit bekannt und beliebt. Das Unternehmen ist fest in Südtirol verankert, hat seinen Sitz in Unterinn am Ritten. Bereits Firmengründer Alfons Loacker war sich im Jahr 1933 bewusst, dass „die Dolomiten ein Ort sind, der fantastische Geschichten erzählt, in denen die Natur eine grundlegende Rolle spielt, genauso wie in unseren Produkten“.

Viele Maßnahmen gesetzt

„Mit diesem Satz hat unser Gründer schon damals einen ganz grundlegenden Wert für unser Unternehmen festgelegt: die Rolle der Natur“, erklärt Yvonne Profanter, Head of Communication der Loacker AG. „Über die Jahre haben wir zahlreiche Maßnahmen gesetzt, Aktionen durchgeführt, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Beispielsweise einen autofreien Tag, Biofleisch in der Mensa, die Aktion `Pflanze einen Baum`.“ Bereits seit 1974 nutzt das Unternehmen die Abwärme der Waffelöfen für Heizung und Warmwasser der Produktionsgebäude, und hat so alleine zwischen 2013 und 2018 7.500 Tonnen CO2 eingespart, das entspricht der Heizung für 479 Familien pro Jahr.“

„Mehr als gut“

„Kurzum – wir haben schon immer viel gemacht, aber nicht systematisch. 2021 stand dann eine Überarbeitung aller Rezepturen und dazugehörige Relaunch-Kampagne auf dem Programm: „Mehr als gut“. Damit streben wir Nachhaltigkeit, Umweltschutz und faire Behandlung von Mitarbeitern und Bauern weltweit an“, so Profanter weiter.

Hochwertige und nachhaltige Zutaten – mehr als gut

Vanille wird aus nachhaltigem Anbau in Madagaskar bezogen. 

Wie Christian Moser (Head of Integrated Management Systems) erklärt, sind damit ganz konkrete Schritte verbunden: „Wir verarbeiten ausschließlich Zutaten, deren Ursprung und Herkunft wir kennen. Unsere Milch aus dem Alpenraum stammt von garantiert 100% ohne Gentechnik gefütterten Kühen und wird in unserem Werk Dolomites Milk verarbeitet. Die Haselnüsse – das Herzstück vieler Loacker-Spezialitäten – sind zu 100% italienischer Herkunft und kommen aus unseren eigenen Haselnussplantagen oder von Vertragsbauern, mit denen wir persönlich im Austausch stehen – die Röstung erfolgt direkt bei uns im Haus. Über unsere Projekte beziehen wir Kakao und Vanille aus nachhaltigem Anbau von sorgsam ausgewählten Partnerbetrieben.“

Verpackungsmaterial reduziert

Auch die Verpackung der Produkte wurde nachhaltiger, 15 Prozent an Verpackungsmaterial konnte im Rahmen des Relaunch eingespart werden, Plastik wurde teilweise durch Papier ersetzt. Damit konnten CO2-Emissionen wesentlich verringert, Energie und Wasser eingespart werden.

Vorteile, aber auch Risiken

Haselnüsse werden in Italien angebaut.

„Wir möchten proaktiv einen Beitrag im Sinne einer nachhaltigen Unternehmensführung leisten. Die Vielzahl unterschiedlichster Messgrößen, Ratings und Zertifizierungen erschwert aktuell die Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit für Konsumenten und Unternehmen. Durch den gewählten strategischen Ansatz fokussieren wir uns auf die wesentlichen Themen in der gesamten Wertschöpfung und können so einen realen Beitrag leisten. Unsere Mitarbeiter sind begeistert mit uns auf diesem Weg, für neue Mitarbeiter sind wir attraktiver“, führt Christian Moser aus.

Als Unternehmen muss man den Einsatz im Bereich Nachhaltigkeit gut und vor allem glaubhaft kommunizieren. Ansonsten läuft man Gefahr, vom Konsumenten des Greenwashings verdächtigt zu werden – also nur darauf abzuzielen, ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu bekommen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gib. „Eine zum Scheitern verurteilte Strategie“, gibt Profanter abschließend zu bedenken.

Mehr zu diesem Thema ist in den Erfahrungsberichten von Schwabe Pharma Italia und Oberalp zu finden.