Wohin mit verunreinigtem Abwasser?
Zu den vielen Tonnen Müll im Jahr, die in Südtirol anfallen, zählt auch verunreinigtes Abwasser. Die ekos GmbH aus Vahrn sorgt dafür, dass dies gereinigt wird und anschließend wieder dem Wasserkreislauf zugeführt werden kann.
50.000 Tonnen an Abwasser werden bei der Ekos GmbH in Vahrn jährlich behandelt. „Behandelt heißt, dass das Abwasser so gereinigt wird, dass am Ende 90 Prozent davon in die Kläranlage fließen können. Die restlichen 10 Prozent werden fachgerecht entsorgt“, erklärt David Leitner. Seit über 16 Jahren ist er im Unternehmen und dort als stellvertretender Geschäftsführer tätig.
Woher kommt das Abwasser?
Doch woher kommt das Abwasser überhaupt? „Zu unseren Kunden zählen z.B. Tankstellen, Waschanlagen, Mülldeponien, Druckereien sowie metallverarbeitende Betriebe. Diese Abwässer enthalten verunreinigende Stoffe, z.B. Öle und Schwermetalle, weshalb das Wasser nicht einfach in die Schmutzwasserkanalisation abgeleitet werden darf. Bei den Mülldeponien entsteht, durch Feuchtigkeit im Abfall aber vor allem durch Regen, ebenfalls ein Abwasser, das sog. Deponiesickerwasser. Jede Mülldeponie hat große Becken, die das durch alle Müllschichten der letzten Jahrzehnte gesickerte Abwasser auffangen. Genau dieses Wasser holen wir, und bereiten es dann bei uns in Vahrn auf. Fünf Mülldeponien aus Südtirol zählen zu unseren Kunden“, so Leitner.
Laufende chemische Proben
Besonders wichtig sind bei der Wasseraufbereitung die chemischen Proben, die kontinuierlich von einer Chemikerin und zwei Laboranten durchgeführt werden. Die Proben erfolgen am Anfang, während der Aufbereitung und am Ende des Prozesses. Dadurch wird sichergestellt, dass wirklich nur den Grenzwerten entsprechendes Wasser in die Kläranlage gelangt. „Unsere Abwasserbehandlungsanlagen werden rund um die Uhr, 24 Stunden pro Tag, online überwacht. Dadurch wird der Schutz der Gewässer in Südtirol garantiert. Ekos besitzt die Genehmigung und nicht zuletzt das Know-How zur Entsorgung und Behandlung von über 100 verschiedenen Abfallarten“, unterstreicht Leitner.
Nachhaltiger Unternehmenssitz
Dass für das Unternehmen Nachhaltigkeit einen enorm hohen Stellenwert hat, wird bei einem Besuch im neuen Sitz in Vahrn deutlich. Das Firmengebäude, das im März 2022 von allen Unternehmen der Kostner Gruppe bezogen werden konnte, besteht vollständig aus Holz, es ist das erste fünfstöckige Bürogebäude Südtirols: „Ein CO2-Speicher sozusagen“, meint Leitner. Eine Photovoltaikanlage, die gerade installiert wird, soll dazu beitragen, den Stromverbrauch durch erneuerbare Energieträger zu decken. Das angenehme Arbeitsklima für die rund 50 Mitarbeiter ist dabei ein mehr als erwünschter Nebeneffekt.