Persone

Tiefbaugeselle mit 30 Jahren

20 Dezember 2018

Vor 10 Jahren kam ein 19-jähriger ins Büro der Klapfer Bau in Terenten und fragte nach einem Job. Mit 30 holte er die Gesellenprüfung nach.

Vor rund 10 Jahren fragte Christian Klapfer, Cousin des jetzigen Firmenchefs Armin Klapfer, bei der Klapfer Bau in Terenten nach, ob das Unternehmen eine Arbeit für ihn hat. Er hatte Glück: Eine Stelle war gerade frei geworden und er konnte sofort beginnen. Schon bald stellte er fest, dass sein Herz für den Tiefbau schlägt. „Ich habe ganz unten als Hilfsarbeiter angefangen, konnte mit den erfahrensten Mitarbeitern zusammenarbeiten und hatte so die Möglichkeit sehr viel von ihnen zu lernen. Als Team bauten wir Straßen, machten Grabungsarbeiten und Aushübe, verlegten Rohr- und Wasserleitungen, sanierten Sportplätze und vieles mehr. Ich war begeistert von meiner Arbeit“, erinnert sich Christian an seine Anfänge.

Besondere Aufgaben

Mit den Jahren wuchs sein Interesse für den Spezialtiefbau. In diesem Bereich werden Baugruben durch das Anbringen von Spritzbeton und Ankernägeln gesichert. Diese besondere Arbeitstechnik schützt den Arbeitsraum vor Einstürzen und verhindert das Eindringen von Wasser. Zusätzlich zu seinem erlernten Wissen auf Baustelle, besuchte Christian auch eine Vielzahl an Kursen, unter anderem einen Sprengkurs. 2012 absolvierte er erfolgreich die Sprengmeisterprüfung, mit welcher er kontrollierte Sprengungen durchführen kann.

Die Liebe zum Beruf

Doch all dies war Christian nicht genug. Obwohl Christian mit seinen 29 Jahren beruflich, und auch privat, sehr weit gekommen ist und viel erreicht hat, wollte er einen Beweis für seine Leistung: er hatte den Wunsch, die Gesellenprüfung im Tiefbau nachzuholen. Das Unternehmen unterstützte ihn dabei von Anfang an. „Als erstes musste ich eine schriftliche Zulassungsprüfung bestehen. Dabei waren meine ganzen mathematischen und geometrischen Fähigkeiten gefragt. Anschließend hieß es Facharbeit schreiben – mit meinem 1-Finger-System hat das ziemlich lang gedauert“, lacht Christian. Nichtdestotrotz schrieb er eine gelungene Facharbeit über die Baustelle Furkelpass, welche die Grundlage der mündlichen Prüfung darstellte. „Zuvor musste ich aber noch einen 2-tätigen Praxistest bestehen – dank meiner Praxiserfahrung kein Problem. Der Beruf des Tiefbauarbeiters ist viel komplexer und abwechslungsreicher als man es auf den ersten Blick zu glauben vermag. Es gibt so einiges an Geologie, Bautechnik und Betontechnologien zu wissen. Am Ende habe ich die Gesellenprüfung mit Auszeichnung bestanden“, ist Christian stolz.

 

Das Unternehmen

Die Klapfer Bau wurde vor 40 Jahren gegründet. Anfangs war die Firma „nur“ im Tiefbau tätig und konnte auch „nur“ 2 Mitarbeiter beschäftigen. Mit der Zeit erkannte der Gründer Seppl Klapfer das Potenzial auch in anderen Bereichen Fuß zu fassen. So wuchs die Firma und konnte immer mehr Mitarbeiter einstellen, sie gezielt ausbilden und in den Bereichen Tiefbau, Spezialtiefbau und Hochbau durchstarten. Heute hat das Unternehmen, das in der 2. Generation von der Familie weitergeführt wird, 40 Mitarbeiter.