„Studierende, seid stets neugierig und interessiert!“
Die unibz hat gemeinsam mit dem Unternehmerverband Südtirol Stipendien in der Höhe von 10.000 Euro für Studierende des Bachelors in Industrie- und Maschineningenieurwesen lanciert. Die teilnehmenden Betriebe stellen sich vor: wir beginnen bei Gruber Logistics.
Gruber Logistics ist eines der sechs Unternehmen, die sich aktiv in die Initiative eingebracht haben, Studierende des Bachelors in Industrie- und Maschineningenieurwesen zu unterstützen.
„Die starke Partnerschaft mit High-Tech-Unternehmen ermöglicht in diesem Programm eine sehr spezifische und praxisorientierte Ausbildung im Bereich Industrie 4.0.“, betont Prof. Andrea Gasparella, der Studiengangsleiter dieses Bachelors und Vize-Dekan für Lehre.
Wir haben mit Petra Bertagnoll gesprochen, die als Mitarbeiterin der Abteilung Human Resources im Team Internal Communication & People’s Development dieses Projekt für Gruber Logistics begleitet.
Was hat Ihren Betrieb dazu bewogen, bei dieser Initiative, die dem Brain-Drain entgegenwirken möchte, teilzunehmen?
Wir sind davon überzeugt, dass die Grundlage unserer Errungenschaften als Unternehmen die persönlichen wie beruflichen Erfolge unserer einzelnen Mitarbeiter*innen sind. Zudem haben wir bereits in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Berufseinsteiger*innen mit ihrer Kreativität und Innovationskraft die perfekte Ergänzung zur soliden Berufserfahrung unserer langjährigen Mitarbeiter*innen sind. Diese Kombination aus Erfahrung und frischem Wind ermöglicht es uns, die ambitionierten Ziele, die wir uns gesetzt haben, zu erreichen.
Die Universität Bozen hat sich mittlerweile einen hervorragenden Ruf als Ausbildungsstätte für dreisprachige Kandidat*innen mit Potential erarbeitet – da ist uns die Entscheidung für dieses Programm nicht schwergefallen.
Wo konnten Sie den Studierenden bei sich in der Firma einbinden?
Der Studierende wird in unserem Unternehmen über den gesamten Studienzeitraum hinweg verschiedene Sommerpraktika im Bereich Fleetmanagement im In – und Ausland absolvieren und seine Ablschussarbeit praxisorientiert im Unternehmen vorbereiten. Inhaltlich geht es dabei um Verwaltung und Ausbau unserer Flotte (zurzeit rund 630 Zugmaschinen und 680 Auflieger) mit Fokus auf alternative Antriebe (E-Mobility, Wasserstoff, Solar), CO2-neutralem Straßenverkehr (BIO-LNG und BIO-Diesel), sowie Verlagerung auf die Schiene (Intermodal Longtrailer). Ein weiterer Schwerpunkt der nächsten Jahre liegt im Bereich Digitalisierung mit der kompletten Integration unseres Fuhrparks in den unternehmenseigenen Softwarelösungen GRUBER Beyond und GPS Trackern nicht nur in allen Zugmaschinen, sondern auch allen Aufliegern.
Wie bewerten Sie generell die Möglichkeit, einen Bachelor in der Kombination mit einer konkreten Arbeitserfahrung zu absolvieren?
Die akademische Ausbildung ist im beruflichen Werdegang zwar wichtig, aber nur die halbe Miete: je früher junge Menschen in die Unternehmenswelt einsteigen können, desto besser. Dieses Projekt ermöglicht es uns und den Studierenden, eine längere Zusammenarbeit über mehrere Jahre aufzubauen. Es hat Vorteile für beide Seiten, die ein einmaliges Sommerpraktikum nicht bieten kann.
Was ist Ihre persönliche Sicht auf diese Kooperation?
Je mehr Praktikumsstunden geleistet werden, desto mehr können die Studierenden in das Unternehmen und dessen Themen eintauchen und als vollwertiges Teammitglied agieren. Dies als Empfehlung an die Studierenden, zunehmend neugierig und interessiert sein, auch in andere Abteilungen reinschnuppern, wo das Praktikum angesiedelt ist.