50 Jahre in Vintl
Seit 50 Jahren gibt es das Werk der AL-KO Kober in Vintl. Anfangs wurde ausschließlich für den italienischen Markt produziert, mittlerweile gehen 75 Prozent in den Export.
AL-KO? Auf Campingplätzen ist dieses Unternehmen beinahe allen ein Begriff. Denn es stellt Auflaufeinrichtungen für PKW-Anhänger, also z.B. Wohnwägen und Chassis und Zubehör für Wohnmobile her, und ist in diesem Bereich Marktführer in Europa. Eines der Hauptproduktionswerke steht in Vintl, und zwar seit mittlerweile 50 Jahren.
Vor 50 Jahren auf der Suche nach Standort in Italien
Angefangen hat alles 1970: die Firma AL-KO Kober aus Bayern war auf der Suche nach einer Möglichkeit, um den italienischen Markt zu bedienen. „Vintl bot sich an: die Tourismusorte waren andere, die Lage in der Nähe der Autobahn war günstig, deutsch und italienisch wurden gesprochen. Und so packten die Brüder Kober damals die Gelegenheit am Schopf und kauften die Produktionseinrichtungen der Firma Weidner auf“, erinnert der heutige Geschäftsführer Gerd Stoll an die Anfänge des Unternehmens.
Auflaufeinrichtungen für PKW-Anhänger
Die Produktion konnte rasch gestartet werden, wobei in Vintl in erster Linie Auflaufeinrichtungen für PKW-Anhänger hergestellt werden. Eine Auflaufeinrichtung ist das Verbindungselement zwischen einem Zugfahrzeug, also dem PKW, und einem Anhänger. Dies kann neben einem Caravan z.B. ein Pferdeanhänger, ein Bootstrailer, ein Nutzanhänger aber auch ein mobiler Leuchtturm, wie wir ihn auf der Autobahn oft finden, sein. „Einfach alles, was mobil sein muss, und von einem PKW gezogen werden kann“, ergänzt Stoll.
75 Prozent Export
Wurde zu Beginn fast ausschließlich für den italienischen Markt produziert, so gehen mittlerweile 75 Prozent der Produkte in den Export nach ganz Europa. 2015 hat sich AL-KO mit der amerikanischen Unternehmensgruppe Dexter vereinigt, damit wurden die Marktführer auf den beiden Kontinenten zu einem Unternehmen, das insgesamt 5.000 Mitarbeiter beschäftigt. „In Amerika wird allerdings eine andere Technologie verwendet. Dort werden die Anhänger elektrisch gebremst, bei uns in Europa hingegen mechanisch“, erklärt Stoll.
Seit 50 Jahren eine Brücke zwischen Deutschland und Italien
Das Werk in Vintl, das 140 Mitarbeiter beschäftigt, zählt zu den wichtigsten Lieferanten der Gruppe, wobei das Know-how, die Flexibilität, aber auch die Produktivität besonders geschätzt werden. „Eine unserer Stärken ist sicher, dass wir sowohl die deutsche als auch die italienische Welt und Mentalität kennen. Bei Verhandlungen z.B. mit großen internationalen Kunden kommt uns dies natürlich sehr zu Gute. Geschätzt werden wir auch dafür, dass wir einfach anpacken, wenn es ein Problem gibt.“
2020?
Trotz aller Schwierigkeiten werden auch 2020 die Zahlen passen. „Den Umsatzplan werden wir fast erreichen. Die Nachfrage im Campingbereich ist gestiegen, auch in Nischen sind wir stark. So haben wir z.B. die Auflaufeinrichtungen für mobile Covid-Test-Stationen nach Südafrika geliefert“, ist Stoll zufrieden.