Aziende

Neue Technologien und Sensoren für sicheres Wohnen

15 November 2019

Das Unternehmen Systems hat eine Ausschreibung der Gemeinde Bozen gewonnen, um seiner System in 43 Wohnungen, in denen ältere Menschen leben, zu installieren. In 35 Wohnungen ist das bereits passiert.

Sensoren im Haus, die warnen, wenn die Eingangstür nicht geschlossen wurde, wenn vergessen wurde, den Raum zu lüften, wenn die Kühlschranktür offengelassen wurde oder Gas austritt: Eine konkrete Hilfe für ältere Menschen, die noch allein wohnen können, aber Unterstützung brauchen. Die Sensoren sind miteinander vernetzt, eine Software verarbeitet die gesammelten Daten und sendet die Informationen ans Smartphone von Kindern oder anderen Verwandten. So können sich alle sicher fühlen. Dieses System wurde vom IT Unternehmen Systems, mit Sitzen in Bozen, Bruneck und Schlanders, entwickelt. Es ist bereits in 35 Wohnungen in Bozen installiert. Gustav Rechenmacher ist Managing Director und CEO von Systems. Wir haben ihn in seinem Büro in Bozen getroffen.

Gustav Rechenmacher, CEO Systems

Wie ist die Idee, das Sensor-System für ältere Personen zu entwickeln, entstanden?

„Heutzutage gibt es immer mehr alte Menschen, die allein wohnen. Und in Zukunft wird die Anzahl weiter steigen. Die Bevölkerung altert, die Kindern wohnen oft weit weg, manchmal im Ausland. Menschen ziehen nicht gerne ins Altersheim, sie bleiben lieber so lang als möglich in ihrer gewohnten Umgebung. Es wird wahrscheinlich auch immer schwieriger werden, überhaupt einen Platz in einem Seniorenheim zu bekommen. Es geht dabei um ein immer brennenderes soziales, aber auch politisches Problem. Wir haben uns entschieden, uns darum zu kümmern. Das Sensor-System, das wir entwickelt haben, ermöglicht es den Menschen, länger zu Hause zu wohnen und sich dabei sicher zu fühlen.“

Wie geht es mit dem Sensoren-Projekt nun weiter?

„Wir haben eine Ausschreibung der Gemeinde Bozen gewonnen, um unser System in 43 Wohnungen, in denen ältere Menschen leben, zu installieren. In 35 Wohnungen ist das bereits passiert, in den restlichen Wohnungen wird dies in den kommenden Wochen erfolgen. Wir arbeiten zudem bereits an der nächsten Generation des Produktes und wollen dieses dann auch anderen interessierten Institutionen, sowie Privatpersonen anbieten.“

 

Wie funktionieren die Sensoren und wozu braucht man sie?

„Wir haben verschiedene Sensoren, die schon auf dem Markt waren, gekauft und in den Wohnungen installiert, z.B. Sensoren, die erkennen, wenn jemand gestürzt ist. Dann haben wir die Sensoren kombiniert und eine Software entwickelt, welche die Daten verarbeitet und analysiert. Die Software versteht zum Beispiel, wenn es eine Veränderung in der Routine der Menschen gibt. Das ist wichtig. Ältere Menschen haben meistens eine ganz klare Routine, verändert sich diese, so stimmt möglicherweise etwas nicht. Zusätzlich gibt es auch ein Notfallrufsystem. Dabei steht ein 24 Stunden Service-Center zur Verfügung, zudem werden die Angehörigen sofort informiert, wenn etwas passiert ist.“

 

Ältere Menschen sind oft von der Technologie wenig begeistert. Wie wurde Ihre Idee aufgenommen?

„Technologie bedeutet meist Veränderung, und ältere Menschen möchten diese nicht unbedingt. Bei unserem System sind sie aber nicht „aktive“ Benutzer der Technologie, d.h. sie müssen wenig bis nichts tun, das System funktioniert von selbst und die Informationen bekommen die Kinder oder das beauftragte Service-Center. Deshalb gibt es eigentlich keine Probleme.“

 

Welche anderweitigen Anwendungen können Sie sich vorstellen?

„Diese System könnte auch verwendet werden, um die Aufenthaltsdauer von Patienten im Krankenhaus zu reduzieren. Der Patient könnte zu Hause durch die Sensoren weiter beobachtet werden.“