Neue Lehrberufe für Holztechnik und Getreidewirtschaft
Ab September sind für Südtirols Jugendliche zwei neue duale Ausbildungen möglich: "Verfahrenstechnik für Mühlen- und Getreidewirtschaft" und „Werkstoffproduktion - Holztechnik“.
Die Lehre ist eine wichtige Schiene zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Die Südtiroler Landesregierung kürzlich die Lehrberufe „Fachmann/Fachfrau für Werkstoffproduktion – Holztechnik“ und „Fachmann/Fachfrau für Verfahrenstechnik Mühlen- und Getreidewirtschaft“ eingeführt. Entsprechenden Bedarf hierfür meldete der Unternehmerverband Südtirol an.
Damit stehen in Südtirol nun insgesamt 120 Lehrberufe zur Wahl. „Jugendliche, die an einer praktischen Ausbildung interessiert sind, hatten in Südtirol noch nie so viele verschiedene moderne Lehrberufe zur Auswahl wie jetzt, und auch die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt sind hervorragend“, betont der Landesdirektor für Berufsbildung Gustav Tschenett.
Duale Lehre ermöglicht schnelleren Berufseinstieg
In die gleiche Kerbe schlägt der Präsident des Unternehmerverbandes, Heiner Oberrauch: „Es ist wichtig, dass in Absprache mit der Wirtschaft die Liste der Lehrberufe laufend aktualisiert wird. Damit passen wir die Ausbildung den Bedürfnissen des Marktes an: Dies erleichtert unseren Jugendlichen den Einstieg in die Arbeitswelt und ermöglicht attraktive Berufschancen und hilft den Unternehmen bei der Suche nach gut ausgebildeten Talenten“.
Die neuen Lehrberufe im Detail
Hinter dem Lehrberuf „Fachmann/Fachfrau für Verfahrenstechnik Mühlen- und Getreidewirtschaft“ verbirgt sich der ehemalige Lehrberuf des Müllers beziehungsweise der Müllerin. „Mit dem technischen Fortschritt sind jedoch die Ansprüche an den Beruf gestiegen“, erläutert die zuständige Amtsdirektorin Cäcilia Baumgartner, „Die Mühlenbetriebe müssen hohe Standards bezüglich der Qualität der Mahlerzeugnisse und der Lebensmittelsicherheit erfüllen“. Modernste High-Tech-Mühlen verarbeiten heute landwirtschaftliche Erzeugnisse und Betriebsmittel wie Getreide, Saatgut, Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Die duale Ausbildung für diesen Beruf dauert drei Jahre und verbindet traditionelle handwerkliche Fertigkeiten mit moderner Technik. Die Lehrlinge werden in einem Südtiroler Lehrbetrieb ausgebildet und für den Berufsschulbesuch an der Gewerblichen Schule „Im Hoppenlau“ in Stuttgart eingeschrieben.
Ebenso neu eingeführt wurde der Lehrberuf „Fachmann/Fachfrau für Werkstoffproduktion-Holztechnik„. Die Lehrzeit beträgt drei Jahre und die schulische Ausbildung erfolgt im Holz-Technikum in Kuchl (A). „Holz nimmt in Südtirol als Werkstoff einen wichtigen Platz ein. Schwerpunkt der neuen Ausbildung ist die Herstellung von Werkstoffen wie zum Beispiel Spanplatten, Faserplatten, Sperrholzplatten und Holzleimprodukte“, sagt Amtsdirektorin Baumgartner. Die Südtiroler Holzindustrie hatte Bedarf an dem Berufsbild angemeldet. Ein entsprechendes Bildungsangebot gibt es im Holzsektor auch auf Universitätsebene für die dritte Ebene der dualen Ausbildung (wir haben berichtet).