Innovation auf der Skipiste
Alternativ angetriebene Fahrzeuge werden auch auf der Skipiste bald zum Alltag gehören, ist Martin Kirchmair, Head of R&D bei Prinoth, sicher.
Elektrisch angetriebene Autos, wasserstoffbetriebene Fahrzeuge – dorthin geht die Zukunft. Nicht nur auf den Straßen, sondern bald auch auf der Skipiste: davon ist Martin Kirchmair, Head of R&D bei der Prinoth AG, überzeugt. Vor wenigen Wochen wurden das rein elektrische Pistenfahrzeug, der HUSKY eMOTION und das erste mit Wasserstoff betriebene Pistenfahrzeug LEITWOLF h2MOTION auf der Piste vorgestellt.
Trend Nachhaltigkeit auch auf der Skipiste
Die Entwicklung der beiden Fahrzeuge hat nicht einmal ein Jahr gedauert. Im März begann die Abteilung Forschung und Entwicklung, insgesamt rund 35 Leute – mit diesen beiden neuen Projekten. „Wir verfolgen das Thema der alternativen Antriebe seit 2009 mit dem ersten HUSKY eMOTION, damals als Hybrid. Die Technologien haben sich seit dieser Zeit stark weiterentwickelt, was uns nun die Realisierung der beiden erlaubt. Dies erfolgt unter der Berücksichtigung des Trends zur Nachhaltigkeit in Skigebieten als auch an einer wirtschaftlich vertretbaren Lösung“, erzählt Martin Kirchmair.
Projektstart im Frühlings-Lockdown – im Herbst ab auf die Skipiste
Die heiße Phase des Projekts fiel genau in den ersten Lockdown durch die CoViD-Pandemie. Trotzdem schritten die Arbeiten zügig voran. Viele waren im Homeoffice, aber der Prototypen-Bau erfolgte im Unternehmen. „Schwieriger war da schon die Koordination mit den externen Partnern aus dem Rest Italiens, aus Deutschland und Österreich. Da mussten wir immer schauen, wer darf herkommen und zu welchen Bedingungen. Natürlich haben wir auch im Unternehmen strenge Sicherheitsauflagen, die berücksichtigt werden müssen. Nichtsdestotrotz gelang es uns, die Prototypen bereits im Herbst mit Sommerketten auf unserem Betriebsgelände erstmals auszuprobieren. Anfang vom Winter ging es dann ab auf die Skipiste, im Dezember fand die öffentliche Präsentation statt“, so Kirchmair.
Wasserstoff braucht noch etwas Geduld
Und wie lang wird es dauern, bis die umweltfreundlichen Fahrzeuge zum Alltag auf der Piste gehören? Beim Husky wird es relativ schnell gehen, ist Kirchmair sicher. „Die Elektrotechnologie ist schon sehr weit, in 1-2 Jahren werden wir das Produkt voraussichtlich anbieten können. Beim Leitwolf braucht es hingegen noch etwas Geduld. Beim Wasserstoff handelt es sich um eine neue Technologie, bis dieses Pistengerät auf den Markt kommt, werden sicher noch 4-5 Jahre vergehen.
Für den Kunden müssen die Fahrzeuge einfach zu bedienen sein, was beim Wasserstoff wesentlich schwieriger ist. „Die ganze Firma ist hochmotiviert, dass wir diesen Schritt in die Zukunft machen. Es sind zwei spannende Projekte, bei denen alle mit vollem Herzblut dabei sind“, ist Kirchmair zufrieden.
0-Emission
Die Vorteile der neuen Pistenfahrzeuge sind, dass sie keine Emissionen haben, viel leiser sind, der Wasserstoff ist zudem völlig schadstofffrei, da nur Wasserdampf ausgestoßen wird. Auch die Leistung bzw. Performance ist vergleichbar mit herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen, wenn nicht tlw. sogar besser. Für die einfache Bedienbarkeit wird das neue PRINOTH Bedienkonzept sorgen, zu dem auch ein 12-Zoll Touchbildschirm gehört.
Zukunftsweisendes Projekt
„Gedanken machen wir uns aber auch darüber, wo der Wasserstoff herkommt. Für unsere Tests haben wir nur grünen Wasserstoff verwendet. Die Frage dazu ist, wie müssen die Infrastrukturen morgen ausschauen?“, so Kirchmair. Das Interesse der Kunden ist da: „Viele sind sehr interessiert und wir haben uns auch bei der Entwicklung mit ihnen eng austauscht, damit ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. Auch von anderen Firmen wurden wir bereits kontaktiert. Das ist Beweis dafür, dass unsere Projekte zukunftsweisend sind und in die richtige Richtung gehen.“