„Die Herausforderungen enden nie“
Elke Kaneppele, vierte Generation der Roner Unternehmerfamilie, über hohe Erwartungen und die Zukunft einer Branche, wo Qualität und Innovation ausschlaggebend sein werden.
Elke Kaneppele ist Chemikerin und gehört der vierten Generation der Unternehmerfamilie Roner an. Seit zwei Jahren führt sie im Betrieb die Abteilung Labor und seit kurzem Qualitätsmanagement. Wir haben mit ihr über die Zukunft der Brennereibranche, den Fachkräftemangel und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesprochen und wie es ist als Familienmitglied in der „eigenen“ Firma zu arbeiten.
Wie ist es als Familienmitglied im eigenen Familienunternehmen zu arbeiten?
Wenn man zu einer Familie gehört und in die Firma einsteigt, muss man zunächst beweisen, dass man etwas Gutes für das Unternehmen leisten kann, da die Erwartungen entsprechend sehr hoch sind. Sobald dies gelungen ist, fühlt es sich sehr gut an im Unternehmen zu sein. Für Unternehmer:innen tauchen immer wieder neue Herausforderungen auf.
Was ist das Schönste an Ihrer Tätigkeit?
Ich gehöre zur vierten Generation der Roner, bin Chemikerin und seit zwei Jahren im Unternehmen tätig: Besonders freut es mich ein Traditionsunternehmen wie Roner mitzugestalten, weil es die vorherigen drei Generationen aufgebaut haben. Gleichzeitig kann ich mit der Hilfe der anderen Familienmitglieder kontinuierlich Innovationen einführen. Man hört nie auf neue Ideen und Versuche zu machen, um auf dem Markt neue Produkte zu stellen und die Reichweite des Geschäftes zu erweitern.
Sie sind Mutter eines dreijährigen Kindes: Wie kann man Familie und Beruf vereinbaren?
Es ist nicht einfach Familie und Beruf zu vereinbaren. Als Familie mit Kind ist es schwierig Kitaplätze zu finden, geschweige denn eine ausreichende Kinderbetreuung. Ich habe Glück, da ich eine 60% Stelle besetze und mir Zeit für die Familie nehmen kann. Schwieriger ist es für meine Schwester Eva. Sie ist Geschäftsführerin, nimmt viel mehr Termine wahr als ich und daher ist es für sie herausfordernder, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.
Fachkräftemangel ist inzwischen auch ein Begriff für Ihr Unternehmen geworden?
Ja, es ist schwierig auch für uns neue Mitarbeiter:innen anzuziehen oder langfristig zu behalten. Als ich Kind war, war es so, dass Mitarbeiter:innen der Firma ein Leben lang treu waren und sich als Teil der Familie gefühlt haben. Das hat sich verändert und wir sprechen gerne auch Quereinsteiger an: Wenn sie Lust auf Arbeit haben, sind sie bereit neues zu lernen und bei uns wird man stetig aus- und weitergebildet.
In der Gesellschaft lässt der Konsum von Alkohol nach. Wie können Brennereien wie Ihre sich auch in Zukunft bewähren?
Ich bin davon überzeugt, dass bei der Marktentwicklung für eine Firma wie unsere die treffendsten Begriffe Innovation und Qualität sind. Es ist wichtig neue, innovative Produkte auf dem Markt zu stellen (z. B. stellen wir alkoholfreien Sekt und Gin her), sie hochwertig zu präsentieren und vor allem mit Qualität zu punkten. Weg von der Masse, hin zur Qualität: damit werden sicherlich kleine Brennereien wie unsere im Vergleich zu anderen großen Herstellern weiter auf dem Markt erfolgreich bleiben.