Gewalt an Frauen: was Unternehmen tun können
Auch Unternehmen können einen Beitrag leisten, um Gewalt an Frauen zu bekämpfen.
„Wir beschäftigen uns seit langem mit dem Thema „Gewalt an Frauen“ und wollten ein starkes Zeichen setzen“. So beschreibt Manuela Bertagnolli, Präsidentin der Gruppe der Jungunternehmer:innen im Unternehmerverband die Plakataktion, mit der die „Next Gen“ der Südtiroler Unternehmer:innen für dieses Thema sensibilisieren will.
„Das Plakat wurde in Zusammenarbeit mit der Brixner Künstlerin Ali Paloma entworfen. Es gibt Informationen, was ein Betrieb im Fall von Gewalt an Frauen unternehmen kann sowie darüber, an wen sich betroffene Frauen wenden können, um Hilfe zu bekommen“, erklärt Stefan Zingerle vom Unternehmen Mastertent, einer der Mitinitiatoren der Aktion. Interessierte Unternehmen können ab sofort um Poster, aber auch Flyer und Informationskärtchen beim Unternehmerverband anfragen.
Jede 3. Frau weltweit wird mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt.
Wie viele sind es in deinem Unternehmen?
Der Startschuss der Initiative fiel bei einer stark besuchten Veranstaltung, die am Sitz der Dr. Schär in Burgstall stattgefunden hat. „Jede 3. Frau weltweit wird mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt. Wie viele sind es in deinem Unternehmen?“. Mit dieser Frage eröffnete Esther Ausserhofer in ihrer Doppelrolle als Gastgeberin und Vizepräsidenin der Gruppe der Jungunternehmer:innen das Event „Gewalt an Frauen: was Unternehmen tun können“.
Hinsehen, hinhören, handeln!
Antworten auf die Frage, was Unternehmen konkret machen können, gab Karin Thaler vom Frauenhaus Brixen. „Es gilt: Hinsehen – hinhören – handeln!“. Häufig, so Thaler, ist der Arbeitsplatz der einzige Ort, an dem sich Frauen noch frei bewegen können.
Folgende konkrete Maßnahmen können ohne großen Mehraufwand direkt umgesetzt werden:
- die Informations-Plakate im Unternehmen anbringen (z.B. in Toiletten) => Plakat PDF Gegen Gewalt
- Flyer verteilen und Kärtchen aufliegen lassen
- Führungskräfte und Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren
- Eine Anlaufstelle im Unternehmen einrichten (z.B. HR-Abteilung)
- Bei Bedarf, Raum und Zeit für Betroffene zum Austausch mit den Beratungsstellen zur Verfügung stellen
Einige Unternehmen haben schon mit diesen Aktionen begonnen, die unter Mitarbeiterinnen aber auch Mitarbeitern einen großen Zuspruch erfahren haben, wie Enrico Zuliani, Personalleiter bei HOPPE, und Hannes Berger, CEO von Dr. Schär berichteten.
Wie nahe das Thema Gewalt an Frauen sein kann, erklärt auch folgendes Video vom Frauenhaus Brixen: