Persone

Der „Food-Master“

21 Februar 2019

Mit einem Exportvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro macht der Lebensmittelsektor fast ein Drittel der gesamten Südtiroler Ausfuhren aus. Die Ausbildung von Fachkräften, die die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen auch auf internationaler Ebene gewährleisten können, ist daher prioritär.

„Essen und sich ernähren wird immer ein Grundbedürfnis der Menschen bleiben. Unternehmen im Lebensmittelsektor werden daher immer auch einen Markt haben. Trotzdem sind Innovation, ständige Forschung und Entwicklung ausschlaggebend für den Erfolg. Denken wir wie grundlegend und wie schnell sich unser Essverhalten in den letzten Jahren verändert hat. Vor zehn Jahren war beispielsweise der Gebrauch von Zucker oder Salz ein völlig anderer als heute“. Marco Gobbetti, Professor für Lebensmittelmikrobiologie an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen, ist derzeit der weltweit meistzitierte Wissenschaftler in seinem Fachbereich auf der Suchmaschine Google Scholar.

Professor Marco Gobbetti mit einigen Forscherinnen aus seinem Team (Foto: unibz)

Seit dem akademischen Jahr 2018/19 leitet Professor Gobbetti an der Freien Universität Bozen den internationalen Masterstudiengang Food Sciences for Innovation and Authenticity, der in Zusammenarbeit mit den Universitäten von Parma und Udine sowie den Technischen Universitäten in München und Cork angeboten wird. Entstanden ist die Idee dieses Masters in engster Zusammenarbeit mit den heimischen Unternehmen der Lebensmittelindustrie. Ein Sektor, der zu den innovativsten der heimischen Wirtschaft gehört: „Die Vielfalt des Südtiroler Lebensmittelsektors spiegelt sich in seinen Unternehmen wider. Unsere Betriebe sind in den verschiedensten Bereichen Spitzenreiter: in der Obstverarbeitung, aber auch in der Fleisch- oder Getränkeindustrie sowie in der Herstellung von Mehl- und Milchprodukten. Gerade für einen Sektor, der so stark auf seine internationale Konkurrenzfähigkeit ausgerichtet ist, sind Forschung und Entwicklung ausschlaggebend“, sagt Thomas Brandstätter, Präsident der Sektion Lebensmittel im Unternehmerverband.

Thomas Brandstätter (erster von links) und Vertreter der Universität und der Unternehmen bei der Vorstellung des Masters

Der Masterstudiengang dauert zwei Jahre: das erste Studienjahr ist mehr auf die theoretische Ausbildung ausgerichtet, das zweite erfolgt dann in Zusammenarbeit mit den Unternehmen: „Die Abschlussarbeit wird direkt in einem Unternehmen gemacht, es geht dabei um praktische Anwendungen und Lösungsansätze, die gemeinsam mit dem Partnerbetrieb ausgearbeitet werden“, erkärt Gobbetti. Der im vergangenen Herbst gestartete Master zählt in seinem ersten Lebensjahr schon 17 StudentInnen. „In den nächsten Monaten gilt es das Interesse der Unternehmen zu wecken und diese für die Zusammenarbeit mit unseren StudentInnen zu begeistern“, so der Professor der unibz. In wenigen Wochen starten dann auch die Einschreibungen für das Studienjahr 2019/2020. Wer sich für den „Food-Master“ bewerben will, kann das ab 1. März online unter diesem Link.